Psychotherapie
Was ist Psychotherapie
Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt die Behandlung „seelischer“ oder psychischer Probleme. Sie umfasst eine Vielzahl von wissenschaftlich fundierten Methoden, mit denen psychische Belastungen, emotionale Herausforderungen und Verhaltensmuster bearbeitet werden. Ziel der Psychotherapie ist es, durch gezielte Gespräche, Übungen und Interventionen das Denken, Fühlen und Handeln positiv zu beeinflussen und so das Wohlbefinden zu steigern.
Psychotherapie wird von speziell ausgebildeten und zugelassenen Psychotherapeut*innen durchgeführt. Sie kann in verschiedenen Settings stattfinden – von Einzel- und Gruppentherapie bis hin zu Paar- oder Familientherapie.
Neben der Linderung von Symptomen wie Ängsten, Depressionen oder Traumafolgen hat Psychotherapie auch das Ziel, die persönliche Entwicklung zu fördern, Resilienz aufzubauen und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Wann ist Psychotherapie sinnvoll?
Psychotherapie kann helfen, wenn psychische Belastungen die Lebensführung einschränken, Beziehungen belasten oder körperliche Beschwerden verursachen. Typische Anwendungsbereiche sind Depressionen, Ängste, Traumata, Burnout, psychosomatische Erkrankungen, aber auch Unterstützung bei Lebenskrisen oder Entscheidungsfindungen.
Warum ist Psychotherapie wichtig?
In einer Welt, die zunehmend von Stress und Hektik geprägt ist, stellt Psychotherapie eine wertvolle Ressource dar, um die mentale Gesundheit zu schützen und zu fördern. Sie hilft, mit Herausforderungen wie Verlust, Überlastung oder persönlichen Konflikten konstruktiv umzugehen und bietet Unterstützung bei der Bewältigung schwerwiegender psychischer Erkrankungen.
Menschen, die sich für Psychotherapie entscheiden, investieren in ihre mentale Gesundheit – eine der wichtigsten Grundlagen für ein erfülltes und zufriedenes Leben.
Wie läuft eine Psychotherapie ab?
Der Prozess beginnt in der Regel mit einem Erstgespräch, bei dem die aktuelle Situation, Beschwerden und Ziele besprochen werden. Darauf folgt die eigentliche Therapiephase, die je nach Methode (z. B. Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Systemische Therapie) unterschiedliche Ansätze verfolgt.
Psychotherapie ist nicht nur eine Behandlungsmethode, sondern auch eine Möglichkeit, sich selbst besser zu verstehen und neue Perspektiven auf das eigene Leben zu gewinnen. Sie erfordert Zeit, Offenheit und Mitarbeit, bietet jedoch die Chance auf tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen.
Mein Ansatz
Ich arbeite mit einem integrativen Ansatz, der auf der wissenschaftlich fundierten Konsistenztheorie von Prof. Klaus Grawe basiert. Dieser kombiniert Erkenntnisse der Neurobiologie mit bewährten psychotherapeutischen Verfahren.
Zu meinen Methoden gehören:
- Kognitive Verhaltenstherapie: Veränderung von Gedanken und Verhaltensmustern.
- Emotionsfokussierte Interventionen: Zugang zu Gefühlen und deren Bearbeitung.
- Achtsamkeitsübungen: Förderung von Präsenz und Stressreduktion.
- Klärung von Konflikten: Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen.
Ich passe meine Vorgehensweise individuell an Ihre Bedürfnisse, Ihren Leidensdruck und Ihre persönlichen Stärken an. Menschen wachsen nicht an ihren Problemen, sondern an ihren Ressourcen – und genau dort setze ich an.
Psychotherapie bei mir
Ich sehe Psychotherapie als etwas höchst individuelles an. In der Regel werde ich nach der Zielvereinbarung mit Ihnen gemeinsam ein Erklärungsmodell erarbeiten, und daraus individuell geeignete Interventionen ableiten. Die Wahl des therapeutischen Vorgehens sollte nicht nur von der Störung, sondern von weiteren Merkmalen wie interpersonalen Eigenschaften des Patienten, Ausmass des Leidensdrucks usw. abhängig gemacht werden. Das heisst, dass ich nicht reine Gesprächstherapie betreibe, sondern vielfältige Techniken von "A" wie Achtsamkeitsmeditation bis "Z" wie Zielerreichungsskala anwende. Die Interventionen sollen dabei an dem Anknüpfen, was bereits gelingt, der Mensch wächst nicht an seinen Problemen, sondern mit seinen Stärken!
Wissenschaftlich nachgewiesener Erfolg
Psychotherapie wirkt – das bestätigen zahlreiche Studien:
- 65 % der Patient*innen zeigen nach einer Therapie deutliche Verbesserungen.
- 50 % erreichen einen psychopathologisch unauffälligen Zustand.
- Psychotherapie ist viermal effektiver als spontane Remission und zweimal effektiver als Placebo-Behandlungen.
Die wissenschaftliche Evidenz spricht eine klare Sprache: Psychotherapie ist eine der wirksamsten Methoden zur Behandlung psychischer Probleme und zur Förderung der mentalen Gesundheit.
Wo kann Psychotherapie helfen?
Psychotherapie kann in zahlreichen Lebensbereichen und bei verschiedenen psychischen oder psychosomatischen Beschwerden unterstützend wirken. Hier ist eine erweiterte Liste mit detaillierten Beschreibungen:
Depression
Unterstützung bei anhaltender Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und dem Verlust von Lebensfreude. Psychotherapie hilft, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern.
Ängste
Behandlung von generalisierter Angststörung, Panikattacken, sozialen Ängsten oder spezifischen Phobien wie Höhen- oder Flugangst. Es werden Strategien zur Angstbewältigung vermittelt.
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung)
Förderung von Struktur, Konzentration und Impulskontrolle bei Kindern und Erwachsenen. Unterstützung beim Umgang mit Stress und zwischenmenschlichen Konflikten.
Burnout
Hilfe bei chronischer Erschöpfung, Überforderung und dem Gefühl, den Alltag nicht mehr bewältigen zu können. Psychotherapie kann zur Stressbewältigung und Selbstfürsorge beitragen.
Beziehungs-, Arbeits-, Lebensschwierigkeiten
Beratung bei Konflikten, Kommunikationsproblemen, oder Lebensentscheidungen, um gesunde und konstruktive Lösungen zu finden.
Mangelndes Selbstvertrauen
Unterstützung beim Aufbau eines positiven Selbstbildes und beim Überwinden von Minderwertigkeitsgefühlen.
Übermässige Scheu
Behandlung von sozialer Unsicherheit oder Schüchternheit, um Selbstsicherheit und soziale Fähigkeiten zu stärken.
Impulsivität
Hilfe bei Schwierigkeiten, emotionale Reaktionen zu kontrollieren, um negative Konsequenzen zu vermeiden und achtsamer zu handeln.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Verarbeitung belastender Erlebnisse, Verringerung von Flashbacks und Hyperarousal sowie Unterstützung beim Wiederaufbau eines sicheren Alltags.
Andere Traumafolgen
Behandlung von Bindungsängsten, chronischer Anspannung oder anderen Langzeitfolgen traumatischer Erlebnisse.
Schlafstörungen
Verbesserung der Schlafqualität durch Techniken zur Entspannung, Stressabbau und kognitive Umstrukturierung.
Zwangsstörungen
Unterstützung bei der Bewältigung von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, um die Lebensqualität zu verbessern.
Essstörungen
Behandlung von Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating. Ziel ist es, ein gesundes Verhältnis zu Nahrung und Körperbild zu entwickeln.
Psychosomatische Beschwerden
Hilfe bei körperlichen Beschwerden, die durch psychischen Stress verursacht oder verstärkt werden, wie chronische Schmerzen, Verdauungsprobleme oder Herzrasen.
Bipolare Störungen
Unterstützung beim Umgang mit extremen Stimmungsschwankungen, Stabilisierung und Rückfallprävention.
Borderline-Persönlichkeitsstörung und andere Persönlichkeitsprobleme
Behandlung von Schwierigkeiten in Beziehungen, Impulskontrolle und Identitätsproblemen. Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) ist eine häufige Methode.
Missbrauch (sexueller oder anderer Art)
Verarbeitung von Traumata, Aufbau von Vertrauen und Stärkung der persönlichen Grenzen.
Sucht (auch nicht substanzbezogen)
Behandlung von Alkohol-, Drogen-, oder Medikamentensucht sowie nicht-substanzbezogenen Süchten wie Spielsucht, Kaufsucht oder Onlinesucht. Unterstützung bei der Entwicklung alternativer Bewältigungsstrategien.
Trauerbewältigung
Unterstützung bei der Verarbeitung eines Verlustes, sei es durch Tod, Trennung oder andere Lebensumbrüche.
Psychische Belastungen durch chronische Erkrankungen
Hilfe beim Umgang mit der emotionalen Belastung, die durch chronische Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Autoimmunerkrankungen entstehen kann.
Selbstverletzendes Verhalten
Behandlung von Tendenzen zur Selbstschädigung, um alternative Wege zur Emotionsregulation zu finden.
Emotionale Regulation bei starken Stimmungsschwankungen
Unterstützung bei der Stabilisierung von Emotionen, um extreme Reaktionen auf Stress oder Konflikte zu vermeiden.
Sexuelle Probleme und Identitätsfragen
Beratung bei Problemen mit Sexualität, sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität, um ein erfülltes Leben zu fördern.
Lebenskrisen und Existenzängste
Hilfe bei Unsicherheiten, die durch Arbeitslosigkeit, finanzielle Sorgen oder Sinnfragen entstehen.
Angst vor Veränderungen oder Entscheidungen
Unterstützung beim Überwinden von Lähmung oder Zweifel, um mutig und entschlossen handeln zu können.
Familienkonflikte und Erziehungsprobleme
Beratung für Eltern und Familien, um konstruktive Lösungen für Konflikte und Herausforderungen zu finden.
Probleme mit der Verarbeitung von Übergangsphasen
Unterstützung in Übergangssituationen wie Ruhestand, Elternschaft oder Umzug.
Psychotherapie bietet eine Vielzahl von Ansätzen, um individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen. Ein erfahrener Therapeut kann den Weg zu einem besseren Wohlbefinden und einer verbesserten Lebensqualität ebnen.
Achtung bei akuten Notfällen:
Bei akuten Notfällen oder Krisen wenden Sie sich bitte an eine Notfallstelle (z. B. psychiatrische Notfallnummern, die Dargebotene Hand unter 143 oder in lebensbedrohlichen Situationen an 144). Regelmässige Therapiesitzungen sind für langfristige Begleitung gedacht und keine akuten Notfallmassnahmen. Hier finden Sie ebenfalls die Nummer der Krisenintervention der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich +41 58 384 65 00.
Häufig gestellte Fragen zu Psychotherapie (FAQ zu Psychotehrapie)
1. Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie ist die professionelle Behandlung psychischer Probleme, seelischer Belastungen und Verhaltensstörungen durch speziell ausgebildete Therapeut*innen. Sie dient dazu, das Wohlbefinden zu fördern, Probleme zu bewältigen und das eigene Leben positiv zu gestalten.
2. Wann sollte ich eine Psychotherapie in Betracht ziehen?
Eine Psychotherapie ist sinnvoll, wenn Sie unter Symptomen wie Ängsten, Depressionen, Burnout, Traumata oder psychosomatischen Beschwerden leiden. Auch bei Lebenskrisen, Beziehungsproblemen oder der Suche nach persönlicher Weiterentwicklung kann Psychotherapie hilfreich sein.
3. Wer darf in der Schweiz Psychotherapie anbieten?
In der Schweiz dürfen Psychotherapeut*innen mit einer entsprechenden Zulassung Psychotherapie anbieten. Dies sind in der Regel klinische Psycholog*innen mit einer spezifischen Weiterbildung oder Ärzt*innen mit einer Spezialisierung in Psychiatrie und Psychotherapie.
4. Wie läuft eine Psychotherapie ab?
Die Therapie beginnt mit einem Erstgespräch, in dem Ihre Anliegen, Ziele und mögliche Behandlungsansätze besprochen werden. Danach folgt die eigentliche Therapiephase, die individuell angepasst wird und je nach Methode auf Gesprächen, Übungen und Interventionen basiert.
5. Welche Methoden werden in der Psychotherapie eingesetzt?
In der Psychotherapie werden verschiedene Methoden wie kognitive Verhaltenstherapie, emotionsfokussierte Therapie, tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder systemische Ansätze verwendet. Der Ansatz wird individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
6. Wie lange dauert eine Psychotherapie?
Die Dauer einer Psychotherapie hängt von Ihren Zielen und der Schwere Ihrer Beschwerden ab. Manche Anliegen können in wenigen Sitzungen behandelt werden, während andere längerfristige Begleitung erfordern.
7. Was kostet eine Psychotherapie in der Schweiz?
Die Kosten variieren je nach Therapeut*in und Dauer der Sitzungen. Für Psychotherapie bei einem/r Ärztlichen Psychotherapeut*in oder delegiertem/r Psychotherapeutin übernimmt die Grundversicherung die Kosten. Für andere Psychotherapeutinnen kann die Zusatzversicherung Kosten decken.
8. Wird die Psychotherapie von der Krankenkasse bezahlt?
Seit Juli 2022 übernimmt die Grundversicherung die Kosten für Psychotherapie, wenn sie von einem/r delegierten Psychotherapeut*in oder einem/r Ärztlichen Psychotherapeut*in durchgeführt wird. Zusatzversicherungen können auch andere Psychotherapien abdecken.
9. Wie finde ich den richtigen Psychotherapeuten in der Schweiz?
Ein passender Therapeut sollte fachlich qualifiziert sein und Ihnen ein Gefühl von Vertrauen vermitteln. Sie können Therapeut*innen durch Empfehlungen, Online-Suchdienste oder über die Krankenkasse finden. Ein Erstgespräch hilft, die Passung zu überprüfen.
10. Wie oft finden Therapiesitzungen statt?
Die Häufigkeit der Sitzungen wird individuell vereinbart. Üblich sind wöchentliche oder zweiwöchentliche Sitzungen, abhängig von Ihren Bedürfnissen und der Therapieform.
11. Sind die Inhalte der Psychotherapie vertraulich?
Ja, Psychotherapeut*innen unterliegen der Schweigepflicht. Alles, was in der Therapie besprochen wird, bleibt vertraulich, es sei denn, es liegt eine akute Gefährdung vor.
12. Was passiert, wenn ich einen Termin absagen muss?
Termine müssen 48 STunden vorher abgesagt werden. Wenn Sie später absagen, müssen Sie die Sitzung bezahlen, da der Termin für Sie reserviert wurde.
13. Kann ich Psychotherapie auch online durchführen?
Ja, viele Psychotherapeut*innen bieten auch Online-Therapie an, die besonders praktisch ist, wenn Sie flexibel bleiben oder lange Anfahrtswege vermeiden möchten.
14. Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapie und psychiatrischer Behandlung?
Psychotherapie fokussiert auf Gespräche und Interventionen, während psychiatrische Behandlung auch die Verschreibung von Medikamenten beinhalten kann. Ärzt*innen für Psychiatrie und Psychotherapie können beides kombinieren.
15. Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapie und Coaching?
Psychotherapie behandelt psychische Störungen und tiefgreifende emotionale Probleme, während Coaching auf konkrete Ziele, wie Karriereentwicklung oder persönliche Leistungssteigerung, abzielt.
16. Wie kann Psychotherapie bei Depressionen helfen?
Psychotherapie hilft, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern, emotionale Belastungen zu bewältigen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um Depressionen langfristig zu lindern.
17. Kann ich die Psychotherapie jederzeit abbrechen?
Ja, Sie können die Therapie jederzeit beenden. Es wird jedoch empfohlen, dies in einer Sitzung mit Ihrem Therapeuten zu besprechen, um die Behandlung sinnvoll abzuschließen.
18. Was ist eine systemische Therapie?
Die systemische Therapie betrachtet Probleme im Kontext der Beziehungen und sozialen Systeme einer Person (z. B. Familie, Partnerschaft) und arbeitet daran, diese Dynamiken positiv zu verändern.
19. Welche Vorteile bietet Psychotherapie langfristig?
Langfristig kann Psychotherapie das Selbstbewusstsein stärken, die Resilienz fördern und Ihnen helfen, besser mit Herausforderungen umzugehen. Sie bietet Werkzeuge, um ein erfülltes und emotional stabiles Leben zu führen.
20. Wie unterscheidet sich Psychotherapie in der Schweiz von anderen Ländern?
In der Schweiz gibt es klare gesetzliche Regelungen für die Zulassung von Psychotherapeut*innen. Die Krankenkassenfinanzierung wurde 2022 erweitert, was die psychotherapeutische Versorgung verbessert.